Wandern auf der Langen Meile in der Fränkischen Schweiz

Wiesenttal in Richtung Süden

Von Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz auf die Lange Meile und zur Burg Feuerstein

Bei Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln beginnt die heutige Tour am Bahnhof Ebermannstadt. Ein Rundgang durch den historischen Ortskern zwischen der Bundesstraße und der Wiesent lohnt in jedem Fall. Ansonsten führt ein schöner Fußweg entlang des die Stadt südlich umschließenden Flussarms bis zur B 470. Nach deren Querung nahe des Klinikums geht es die Feuersteinstraße aufwärts an der Emmauskirche und dem Gemeindezentrum mit Stadtbücherei St. Nikolaus vorbei. An der oben am Waldrand rechts abknickenden Vorfahrtsstraße halten wir uns gerade aus und folgen dem Wanderweg mit der Markierung Gelber Punkt. Da wir die malerische Innenstadt bereits kennen, sparen wir uns einige (Höhen-)Meter und starten hier an dem kleinen Parkplatz am Ortsrand.

Die Highlights der Tour

  • Das malerische Städtchen Ebermannstadt – „südliches Tor zur Fränkischen Schweiz“
  • Bodendenkmal Burgstall, einstige Turmhügelburg aus dem 11. Jahrhundert
  • Burg Feuerstein, heute katholisches Bildungszentrum
  • Pfadfinderhaus Lindersberg
  • Flugplatz Feuerstein
  • Planetenweg rund um die Sternwarte Burg Feuerstein
  • Ortschaft Niedermirsberg mit dem Jakobskirchlein aus dem 15. Jahrhundert
  • Wunderschöne Blicke über Wiesenttal zum „Walberla“ sowie nach Pretzfeld und bis Wiesenthau.
Ebermannstadt
Von der Feuersteinstraße in Ebermannstadt hinauf zur Langen Meile
Aufstieg Lange Meile
… es geht gleich steil aufwärts ...
Wanderweg
Der Weg führt an bizarren Steinformationen vorbei
Wegemarkierung
Wir folgen zunächst dem Gelben Punkt

Steil aufwärts bis zum Bodendenkmal Burgstall

Der erste Abschnitt unserer Wanderung erweist sich als der zugleich anstrengendste des heutigen Tages. Der Weg zieht sich durch einen lichten Mischwald zunächst steil bergauf an Felsen und Steinformationen vorbei. Auf dem (für uns) ersten Kilometer gilt es, gleich einige Treppen zu bewältigen. Die Mühe zahlt sich aus. Der Burgstall, Standort einer im 11. Jahrhundert erbauten Turmhügelburg, bietet einen herrlichen Blick hinunter auf Ebermannstadt, ins Wiesenttal und zum Höhenzug „Walberla“. Eine Reihe von ansprechenden Schautafeln informiert über die besondere Bedeutung des Platzes im Mittelalter und seine interessante Geschichte. Grabenanlage, Hügel und Wälle vermitteln eine Vorstellung vom damaligen Umfang der Anlage.

Ebermannstadt
Blick vom Burgstall hinunter nach Ebermannstadt im Wiesenttal
Historische Bedeutung des Burgstalls bei Ebermannstadt
Ansprechende Informationstafeln liefern ...
... interessante Hintergründe über die Hügelburg
Feuerstein
Wunderbarer Blick hinüber zur Burg Feuerstein
Aussicht vom "Wachkock" auf das Wiesenttal und das "Walberla"

Hinter uns erkennen wir bereits die Gebäude der Burg Feuerstein zwischen den Bäumen. Der Wanderweg führt nun kurze Zeit entlang der an Werktagen wenig befahrenen Kreisstraße. Vorher stoßen wir auf die von Süden kommenden Routen mit Grünem Querstrich und Rotem Kreis. Letzterer begleitet uns auf den nächsten Abschnitten der Wanderung. Bevor wir Burg Feuerstein erreichen, machen wir noch einen Abstecher zum sogenannten Wachknock. Von dem exponiert gelegenen Platz mit einem großen Holzkreuz begeistert uns ein weiteres Mal der Ausblick auf das Wiesenttal mit dem „Walberla“ bis hinüber zu den Ausläufern von Forchheim.

Großes Holzkreuz am "Wachknock"

Zur Burg Feuerstein und über das Hochplateau der Langen Meile nach Eschlipp

Nach wenigen Hundert Metern kommen wir zur Burg Feuerstein, wo uns im Gehege der junge Hirsch mit seiner kleinen Herde interessiert begrüßt. Das erst 1941 als privates Forschungslabor für Elektroakustik und Hochfrequenztechnik entstandene Gebäude benutzte Deutschland im Zweiten Weltkrieg für seine Kriegsrüstung. Seit 1946 dient das große Areal dem Erzbistum Bamberg als Begegnungsstätte für die Jugend und als Bildungszentrum in der Fränkischen Schweiz. 1961 erfolgte die Weihe der Kirche „Verklärung des Herrn“. Der zum Haus gehörende Hochseilgarten eignet sich auch für die spezielle Begleitung behinderter Menschen. Teilweise nutzen ihn sogar Rollstuhlfahrer – ein spannender Beitrag zu einer wirklichen Integration.

Begrüßung an der Burg Feuerstein
Burg Feuerstein
Hinweistafel am Parkplatz von Burg Feuerstein
Begegnungsstätte und Bildungswerk: die Burg Feuerstein
Hochseilgarten an der Burg Feuerstein
Blick über das Hochplateau der Langen Meile
Information zum Planetenweg nahe bei Burg Feuerstein
Auf dem Schotterweg geht es rechts am alten Wasserhaus vorbei Richtung Eschlipp

An den Pferdekoppeln und Stallungen vorbei führt unser Weg nun durch ein Waldstück. Nach einem Wegeknick treffen wir am Waldrand, wo sich der Blick über die Hochebene eröffnet, auf den Planetenweg Feuerstein. Er begleitet uns ab jetzt bis zur am Flugplatz Feuerstein gelegenen Sternwarte. Bei einem alten Wasserhäuschen halten wir uns rechts und schwenken sofort danach, dem Roten Kreis folgend, Richtung Norden ein. Auf gut begehbaren Wald- und Flurwegen gelangen wir zum nicht bewirtschafteten Pfadfinderhaus Lindersberg mit seinem Zeltplatz. Im Turm befindet sich als echte Attraktion die erste Pfadfinder-Amateurfunkstation. Nach gut einem weiteren Kilometer Wanderung auf einem der schönsten Hochplateaus der Fränkischen Schweiz sehen wir die kleine Kapelle am Ortsrand von Eschlipp. Das Dorf verlassen wir mit der Markierung Roter Punkt nach Westen und schwenken am Steinbruch weiter nach Süden ein. Durch ein Waldstück kommen wir erneut zur Kreisstraße Drosendorf – Ebermannstadt. Nach dem Überqueren liegt der Flugplatz Burg Feuerstein vor uns. Die schöne Terrasse der Gaststätte und die Bänke am Flugfeld bieten sich für eine wohlverdiente Pause an. Zugleich ermöglicht die wundervolle Lage – neben der Beobachtung von Starts und Landungen kleinerer Maschinen – eine herrliche Aussicht bis ins Regnitztal und das Bamberger Land.

Kapelle an der Kreisstraße nach Drosendorf
Blick vom Flugplatz Feuerstein nach Westen bis ins Regnitztal und das Bamberger Land
Tower Flugplatz
Tower am Flugplatz Feuerstein
Flugplatz
Sportflugzeug am Flugplatz Feuerstein

Von der Sternwarte auf der Langen Meile hinunter nach Niedermirsberg

Wenige Hundert Meter weiter erwartet die Sternwarte Feuerstein ihre Besucherinnen und Besucher. Zu festen Terminen und nach Anmeldung erleben sie dort in klaren Nächten einzigartige Einblicke in die Welt der Astronomie. Hier startet beziehungsweise endet der elf Kilometer lange Planetenwanderweg über das Plateau. An verschiedenen Stationen stellen die Macher auf experimentelle Art die Größen- beziehungsweise Gewichtsverhältnisse der Planeten in unserem Sonnensystem dar. Außerdem finden sich für Kinder wie Erwachsene eine ganze Reihe lehrreicher Schautafeln.

Schönes Feldkreuz auf dem Weg hinunter nach Niedermirsberg
Unser Weg führt uns hinunter nach Niedermirsberg
Informationstafeln und Experimentelle Erfahrungen am Planetenweg
Die Sternwarte Feuerstein
… experimentelle Stationen am Planetenweg
… auf dem Weg nach Niedermirsberg

Wir wandern auf dem Schotterweg weiter nach Süden. Bald stoßen wir auf die Markierung Gelbe Raute, die uns zurück bis nach Ebermannstadt bringen wird. Es geht nun recht steil über mehrere Kehren bergab. Bald öffnet sich wieder das Wiesenttal unseren Blicken und am Wegrand begleitet uns eine gekreuzigte Christusfigur zwischen blühenden Bäumen ins Tal. Wir erreichen Niedermirsberg und durchwandern den Ort mit zahlreichen Stillleben, kreativ gestalteten Häuserfassaden, einem alten Backofen sowie den traditionellen Brunnen. Sehenswert und historisch bedeutsam ist das kleine Jakobskirchlein aus dem Jahr 1440 mit seinem niedrigen, gedrungenen Turm.

Brunnen Niedermirsberg
Brunnen in Niedermirsberg
Niedermirsberg
Schöner Rastplatz in der Ortsmitte Niedermirsberg
Stillleben in Niedermirsberg

Am Hang des Seitentales mit herrlichen Ausblicken zurück nach Ebermannstadt

Die letzten Kilometer wandern wir oberhalb von Wiesen und Obstbäumen auf landwirtschaftlichen Wegen am Waldrand entlang. Wir genießen die Blütenpracht im April und die gute Sicht auf die Fischweiher und kleinen Ortsteile im Taleinschnitt. Unser Pfad führt uns an einem Gehege mit Rotwild vorbei, bis sich das Wiesenttal nach Süden komplett öffnet. Gegenüber liegen wieder die markanten Höhenzüge des „Walberla“. Zu ihren Füßen erkennen wir die Ortschaft Kirchehrenbach, die Gemeinde Wiesenthau und das für seine Kirschgärten bekannte Pretzfeld. Mit der Siedlung Breitenbach erreichen wir die ersten Häuser von Ebermannstadt. Wir schauen über die Stadt hinweg bis zu den Höhen des Kreuzberg, der Wallerwarte und zum Zuckerhut: alles attraktive Ziele für eine weitere Wanderung rund um das Städtchen mit dem Beinamen „Tor zur Fränkischen Schweiz“. Zum Bahnhof geht es jetzt nur noch abwärts. Nach knapp fünf Stunden Wandern durch den Naturpark kommt das sicher nicht ungelegen. Unsere eigene Tour endet oben an der Feuersteinstraße, aber ausklingen lassen wir sie auf einem der vielen Keller rund um Ebermannstadt. Bei einem frischen Seidla und einer guten fränkischen Brotzeit sitzen wir wenige Minuten später im Biergarten vom Schwanenbräu …

Feldkreuz mit Blick über das Wiesenttal
Weg am Hang entlang nach Ebermannstadt
Wildgehege am Wegesrand
… zurück in Ebermannstadt.
Belohnung ... und Anreiz für die nächste Tour durch die Fränkische Schweiz

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